Podestplatz für Karla Foos bei Hessischen Meisterschaften

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Rein vom räumlichen Ablauf lässt der Stabhochsprung durchaus mit einer Achterbahn vergleichen. Die Bewegung verläuft zu Beginn immer aufwärts, die Wirkung der Schwerkraft zwingt letztendlich immer in die entgegengesetzte Richtung und dies in unterschiedlichsten Varianten mit Kurven, Umwegen und Abkürzungen.
Dieses Sinnbild des Auf und Ab spiegelt die aktuelle Situation der Trainingsgruppe Stabhochsprung wieder. Die Corona-Krise führte zu einer ungewöhnlichen Wettkampf-Ballung im August, der in normalen Jahren fast ausschließlich den internationalen Höhepunkten vorbehalten ist. So fanden im klassischen Urlaubsmonat neben zwei Testwettkämpfen gleich drei Hessische Meisterschaften, nämlich die der Altersklassen U16, U18 und U20 statt.
Am 3.8. steuerte Jonathan Wirths das verwunschene Weisenbach im Murgtal an, in der Hoffnung, seine Ende Juli aufgestellte Bestleistung von 4.22m weiter zu verbessern. Um den eingangs gewählten Vergleich der Achterbahn aufzugreifen fuhr diese an diesem Tag insgesamt 400km, jedoch leider nur in die falsche Richtung. Jonathan gelang aufgrund von Timingproblemen in der Aufrollbewegung leider kein gültiger Versuch und so musste er mit drei Fehlversuchen über 3.84m im Gepäck die weite Rückreise antreten. Noch unglücklicher verlief sein Auftritt vor Wochenfrist beim Sommersportfest der TSG Neustadt/Weinstraße. Auch hier war die Einstiegshöhe bereits Endstation, obwohl es Jonathan im dritten Versuch gelang die Latte deutlich zu überqueren, doch fiel diese abschließend aufgrund des in die falsche Richtung fallenden Stabes. Ebenfalls ohne Höhe aber mit der Sicherheit, überhaupt wieder springen zu können, blieb Laura Brandner, die nach ihrem schweren Trainingsunfall im Juni jede Wettkampfgelegenheit nutzt, um die im Frühjahr entwickelten Bewegungsmuster zu reorganisieren und wieder abzurufen. Dies gelang ihr bei den Landesmeisterschaften der U18 eine Woche vorher in Gelnhausen mit einer Höhe von 2.05 und dem sechsten Platz schon ganz beachtlich. Dies vor dem Hintergrund des o. g. nur acht Wochen zurückliegenden Vorfalls , der eine schwere Distorsion im Kapsel-Band-Apparates im rechten Fuß nach sich zog und erst eine Woche geregelten Trainings zuließ.
Ebenfalls bei den Hessischen Meisterschaften in Gelnhausen startete Gabriel Wirths in der Altersklasse U20. Mit einer Bestleistung von 3.42m angereist, war die Anfangshöhe von 3.20m an diesem Tag nicht zu meistern. Aufgrund einer erstmals an den Tag gelegten Schrittlänge trieb es Gabriel trotz zwischenzeitlicher Korrektur dreimal mit dem Absprung deutlich zu nah an die Wettkampfanlage, sodass die im Training gezeigten Lattenüberquerungen in der Form nicht mehr möglich waren und auch hier das ungeliebte „o. g. V.“ (ohne gültigen Versuch) das Wettkampfprotokoll zierte.
So blieb es am 29.08. in Darmstadt “Küken“ Karla Foos bei den Hessischen Meisterschaften der Altersklasse U16 als Einziger der Trainingsgruppe vorbehalten, den Erwartungen entsprechend die „Fahrtrichtung Himmel“ mit einer erfolgreichen Lattenpassage zu verbinden. Bei ihrem ersten Auftritt bei Landesmeisterschaften zeigte Sie sich trotz zwischenzeitlichen Unsicherheiten beim Einspringen und im ersten Versuch bei der Anfangshöhe unerschrocken und meisterte diese Klippen bravourös. Mit der Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung von 2.00m gelang ihr eine blitzsaubere Premiere auf Landesebene, die zur Krönung auch noch mit dem dritten Platz und damit dem Gewinn der Bronzemedaille belohnt wurde.
Am Abend des 11.09. findet die Hessische Meisterschaft im Stabhochsprung der Männer in Friedberg statt. Hier will Jonathan Wirths unbedingt beweisen, dass er bereits zur erweiterten Spitze in Hessen gehört. Am gleichen Abend wird ein Teil der Trainingsgruppe beim Abendsportfest in Bad Ems zum Angriff auf die persönlichen Bestleistungen blasen. Zum Saisonabschluss geht es am 27.9. noch mal für alle zum gemeinsamen Wettkampf nach Pforzheim um danach erstmal die Wunden der Saison zu lecken, bevor dann ab Mitte Oktober der Start in’s Wintertraining ansteht. Die Achterbahn-Tickets für die Wintersaison sind bereits gebucht.