Die Freiluftsaison der Leichtathletik steht vor der Tür und das Wetter könnte nicht besser sein und in knapp fünf Wochen stehen die ersten Wettkämpfe auf Kreisebene an. Doch viele Kinder in den jüngsten Altersgruppen der LG Mörfelden-Walldorf haben etwas gemeinsam: Sie haben noch nie an einem Wettkampf teilgenommen. Denn wer in den letzten zwei Jahren in der Altersklasse U8 bis U12 mit der Leichtathletik angefangen hat, musste gänzlich auf Wettkämpfe verzichten, da in der näheren Umgebung keine Kinderleichtathletik-Wettkämpfe angeboten wurden.
Um den Kindern das Wettkampffeeling näherzubringen, beschlossen die Trainer:innen der LG Mörfelden-Walldorf, selbst einen internen KiLa-Wettkampf auszutragen. Diese Wettkämpfe unterscheiden sich in ihrer Form recht deutlich von den klassischen Leichtathletikveranstaltungen, wie man sie beispielsweise von Olympia kennt. In der Kinderleichtathletik (KiLa) treten die Kinder als Team an und müssen alle ausgeschriebenen Disziplinen meistern. Diese Disziplinen basieren alle auf den drei Grundtugenden der Leichtathletik (Werfen, Springen, Laufen), sind jedoch speziell auf die Fähigkeiten der Kinder angepasst und teamorientiert.
Schnell wurde in einer Sitzung das Datum auf Ende März festgelegt und die vier Disziplinen festgelegt: 40m Sprint, Staffel-Zonenweitsprung, Medizinballstoßen und Hindernisstaffel. Beim 40m Sprint müssen die Kinder aus einer vorgegebenen Startposition zweimal die 40m rennen. Die schnellste Zeit der beiden Läufe fließt anschließend in das Teamergebnis ein, in dem die sechs schnellsten eines Teams aufaddiert werden. Beim Staffel-Zonenweitsprung müssen die Kinder innerhalb von 3 Minuten möglichst viele Punkte sammeln. Die Sandgrube ist hierbei in Zonen von ca. 25 cm Breite unterteilt und jede Zone liefert eine Punktzahl – je weiter hinten desto mehr Punkte.
Ähnlich funktioniert das Medizinballstoßen, bei dem das Wurffeld ebenfalls in Zonen unterteilt ist. Jedes Kind darf viermal den 1 kg schweren Medizinball stoßen, um möglichst viele Punkte zu sammeln. Von diesen vier Stößen werden die besten drei Stöße gewertet und bilden mit den Punkten der anderen Kinder im Team das Teamergebnis. Die Hindernisstaffel findet gemeinsam am Ende statt und wird gegeneinander ausgetragen. Die Kinder laufen in einer Pendelstaffel abwechselnd über kleine Hindernisse oder neben den Hindernissen vorbei. Je überlaufenem bzw. passiertem Hindernis gibt es einen Punkt für das Team. Am Ende gewinnt das Team mit den meisten Punkten.
Diese Wettkampfform hat für die Kinder viele Vorteile: Sie sind deutlich häufiger und länger in Bewegung, der Fokus liegt nicht auf der Leistung eines einzelnen Kindes und die Wettkämpfe lassen sich schneller und mit weniger Aufwand durchführen. Auch der Spaßfaktor ist für die Kinder deutlich höher und beginnt bereits damit, dass sie sich für ihr Team zur Identifikation einen Teamnamen überlegen müssen.
Am vergangenen Samstag war es dann endlich so weit und die Sportlerinnen und Sportler versammelten sich auf dem Sportplatz der TGS. Bei strahlendem Sonnenschein traten insgesamt fünf Teams mit jeweils sieben Kindern gegeneinander an. Das Team „Die Supersportler“ konnte die meisten Punkte sammeln und landete vor den Teams „Feuerball“, „Die wilden Füchse“, „Lava-Bombe“ sowie „Die starken Löwen“ auf dem ersten Platz. Am Ende gab es jedoch für alle Kinder eine Urkunde sowie etwas Süßes als Belohnung. Die Trainer:innen der LG Mörfelden-Walldorf sind sehr zufrieden mit der Resonanz nach dem Wettkampf und haben sich sehr über die vielen Kinder gefreut, die am Wettkampf teilgenommen haben – insgesamt 35 Kinder sammelten auf diese Weise Wettkampferfahrung. Die nächsten Wettkämpfe auf Kreisebene sollen nun Ende April und Anfang Mai stattfinden. Im nächsten Jahr soll es dann trotz der Wettkampfmöglichkeiten in diesem Jahr wieder einen internen Wettkampf für die Kinder geben.