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Waldstadion als Pilgerstätte des Stabhochsprungs

Aufgrund des geringen Wettkampfangebotes im Stabhochsprung in der zweiten Saisonhälfte entschieden sich die Verantwortlichen der LG Mörfelden-Walldorf schon im Frühsommer, das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen und meldeten beim Landesverband kurzerhand für den 31. August ein Testwettkampf zur Ausrichtung an.  Dieser „Testballon“ fand schlussendlich mit 18 Springerinnen und Springern aus neun Vereinen eine sehr erfreuliche Resonanz, die insbesondere durch eine starke Abordnung der neben Leverkusen zweiten bundesdeutschen „Stab-Hochburg“, dem Leichtathletikzentrum Zweibrücken ihren Ausdruck fand. Die Spezialisten aus der Westpfalz warteten auch mit dem leistungsmäßig wertvollsten Ergebnis auf. David Könsgen setzte sich mit übersprungenen 3.95m an die Spitze der deutschen Bestenliste in der Altersklasse M14. Schwester Livia überzeugte in der Altersklasse U18 mit 3.65m, die sie aktuell auf Rang neun im bundesdeutschen Ranking sieht. Die größte Höhe von 4,85m meisterte Lars Urich aus Zweibrücken.

Für die Trainingsgruppe der hiesigen LG steht die gesamte Saison 2024 von der Überschrift „Technikverbesserung – und -anpassung“, sodass die Ausrichtung des Trainings weniger auf eine Wettkampfvorbereitung als vielmehr auf die langfristige Freilegung des vorhandenen Potentials gelegt wird und wurde. Umso erfreulicher, dass es Jonathan Wirths (Bild) bei den Männern gelang, mit 4.35m eine Jahresbestleistung aufzustellen. Auch Jonas Klink, der sich „nebenbei“ noch auf einen Zehnkampf-Einsatz im Oktober vorbereitet, konnte mit 2.65m zeigen, dass es ihm immer besser gelingt, die neuen Technikelemente auch unter Stressbedingungen umzusetzen. Als Resümee bleibt in jedweder Hinsicht festzuhalten: Test gelungen und Wiederholung gut möglich. Nicht zuletzt auch der unerwartete Support der Zweibrücker Sportfreunde beim Abbau nach der Veranstaltung lässt die LG-Macher durchaus positiv gegenüber einer Wiederholung im nächsten Jahr gegenüberstehen.

Zusammen mit Trainingsgruppenkollegin Laura Brandner, die ebenfalls im württembergischen Winterbach einen weiteren Siebenkampf in Angriff nehmen wird, war Jonas in den vergangenen Wochen bereits auf „Disziplinerkundung“. Beim Abendsportfest in Pfungstadt markierte er trotz -1,9m/s Gegenwind mit 14,24sec eine deutliche Verbesserung seiner persönlichen Bestleistung über 100m. Im Speerwurf gelang es ihm bereits zum dritten Mal in dieser Saison, seine Hausmarke zu verbessern, diese steht jetzt bei 39.07m. Am vergangenen Mittwochabend steuerten Laura und Jonas Richtung Dieburg zum dortigen Abendmeeting. Jonas bestätigte dort seine gute Form im Speerwurf (37.85m) und konnte im ersten Hochsprungwettkampf seit mehreren Jahren eine deutliche Steigerung auf 1.46m verbuchen, nach dem bis dahin aufgrund seiner niedrigen Anfangshöhe (1.22m) bereits eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Sprüngen absolviert hatte. Laura Brandner zeigte sich trotz der momentan für Maximalleistungen kontraproduktiven Trainingsbelastung unbeeindruckt und konnte das Tor zum Odenwald mit zwei neuen Bestleistungen im Gepäck wieder verlassen. Die 6.83m im Kugelstoß waren mehr als. 1.30m weiter als beim letzten Siebenkampf und auch die 4.72m im Weitsprung bedeuteten für Laura die mit Abstand größte Distanz, die sie jemals zwischen Absprungbalken und letztem Körperabdruck in der Grube überwunden hat.