Man könnte sagen die Macher des 21. Stadionfestes sind für ihre Entschlossenheit belohnt worden. Trotz anderslautender Wetterprognosen gab es fast durchgehend Sonnenschein, ein weiterer Grund für die vielfach gute Laune unter den zum Teil bundesweit angereisten, insgesamt 180 Aktiven aus 50 Vereinen. Als einem von ganz wenigen Wettkampfausrichtern in Deutschland war es den Organisatoren der LG Mörfelden-Walldorf gelungen, mittels eines ausgeklügelten Hygienekonzeptes allen Anforderungen für eine behördliche Genehmigung zur Durchführung einer Sportveranstaltung gerecht zu werden. Dies mit der Idee, den in der Pandemiezeit von Wettkampfteilnahmen größtenteils ausgeschlossenen Amateursportler: innen eine langersehente Startgelegenheit zu ermöglichen. Mit tatkräftiger Unterstützung des Mörfelder DRK anhand von vor-Ort-Testungen und einer Zweiteilung der Veranstaltung konnte höchster Schutz für alle Aktiven und ihr Betreuungspersonal, wie auch für die Kampfgerichte und das gesamte Helferteam sichergestellt werden. Die Voraussetzungen für spannende Entscheidungen waren geschaffen und die Aktiven zahlten mit Leistung zurück.
Wertvollste Leistungen waren sicherlich die 3.70 m im Stabhochsprung von Anna Grebe (USC Mainz) in der Altersklasse U20, die damit auf Rang 8 der aktuellen Deutschen Bestenliste sprang, sowie die Zeiten der beiden U18-Sprinter über 100m Maximilian Grün (ASC Darmstadt/11,07 sec) und Fynn Kohlenbach (Königsteiner LV/11,08 sec). Sie belegen damit die Plätze 8 und 9 im nationalen Ranking belegen und verhelfen so auch der Doppelstadt qua Bestenliste zu nationaler Aufmerksamkeit.
Die Aktiven der LG Mörfelden-Walldorf – vertreten durch die Trainingsgruppe Stabhochsprung – wollten natürlich auch zur guten Grundstimmung beitragen, was Ihnen durchweg gelang. Trotz Pandemiebedingungen hatten sich die Aktiven in langen 1:1-Trainingseinheiten und – wegen fehlender Möglichkeiten zum Hallentraining – nicht selten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt durch den Winter gekämpft. Dies wurde gleich beim ersten Wettkampf mit durchweg persönlichen Bestleistungen belohnt.
Vorweg Maren Foos (U20), die mit einer Höhe von 2.50 m das weibliche LG-Trio anführte und ihren bisherigen Hausrekord um gleich 30 cm verbesserte. Wenn sich noch die Sicherheit mit dem verlängerten Anlauf einstellt, dürfte bei ihr schon in Kürze eine weitere Verbesserung möglich sein. Gleich dahinter reihte sich Laura Brandner (U20) ein, der es ebenfalls gelang mit übersprungenen 2.40 m ihre Freiluftbestleistung um 14cm zu verbessern. Auch bei ihr sind die nunmehr zwölf Anlaufschritte noch mit dem entsprechendem Feintuning zu versehen, das schon bald zu einer erfolgreichen Jagd nach größeren Höhen führen dürfte. Karla Foos muss in diesem Jahr eine Altersklasse höher (U18) antreten. Sie tat dies aber davon unbeeindruckt und konnte den größten Höhenzuwachs der Trainingsgruppe verzeichnen. 2.40 m standen im Ergebnisprotokoll was zusätzliche 40 cm gegenüber ihrer bisherigen persönlichen Bestleitung bedeuten. Auch bei Karla deuteten sich in ihren weiteren Sprüngen als auch anhand der aktuellen Trainingsanalysen weitere Höhensteigerungen in nicht allzu weiter Zukunft an.
Gabriel Wirths (Männerklasse) war es vergönnt, als einziger männlicher LG-Starter den Reigen von Bestleistungen zu vervollständigen. Geplagt von der Covid-Impfung vom Vortag und einigen technischen Problemen in den jüngsten Trainingseinheiten gelang es ihm dennoch, mit 3.50 m die größte jemals von ihm gemeisterte Höhe ins Protokoll zu bringen. Leider nicht am Start war sein Bruder Jonathan Wirths, der aktuell stärkste Springer der LG. Er verletzte sich vor zwei Wochen bei einem Trainingssprung und konnte wegen einer Fersenprellung nicht starten. Zusammen mit dem im Training stark verbesserten, ebenfalls verhinderten Lars Pietschmann, dürfte er bei der nächsten Gelegenheit (wahrscheinlich am 3. Juli beim Sportfest in Aschaffenburg) jedoch sein derzeitiges Sprungvermögen auf die Bahn bzw. über die Latte bringen.
Dazu stellten sich Laura Brandner und Maren Foos dem 100-m-Feld. Maren Foos pulverisierte ihre 2 Jahre alte Bestleistung von 15,85 sec. auf 15,02 Sec. Laura Brandner kam nach 13,96 sec. ins Ziel und blieb damit nur 0,17 sec. über ihrer Bestleistung. Beide hatten so gut wie keine Praxis aus dem Startblock, weshalb die Leistungen entsprechend höher einzustufen sind.
Der Auftakt ist gelungen, die Motivation gesichert, man darf gespannt sein auf die Entwicklungen der jungen Springer: innen, die sich ja mit erst zwei Trainingsjahren noch immer im Anfängerbereich befinden. Das Ziel heißt für dieses Jahr die Landesmeisterschaften in den jeweiligen Altersklassen, die in einer erneuten „Late-Season“ für September terminiert sind.